Was gibt es auf der Grünen Woche?

Alljährlich zieht die Internationale Grüne Woche Fachbesucher und Verbraucher gleichermaßen in ihren Bann. Wir haben uns ein wenig umgeschaut und gestaunt, uns gewundert und natürlich probiert. Dabei folgt die subjektive Auswahl hier alleine meiner Wahrnehmung und keinem Geschäftsinteresse. Für Fachbesucher der Grünen Woche steht dazu das sogenannte Professional Center zur Verfügung. Dort präsentiert eine Auswahl an Herstellern ihre Produkte in einer entspannten, weil nicht wie die Gänge der Messehallen überfüllten Atmosphäre. Aufgefallen sind zunächst

einmal einige Bio und faire Produkte. Doerwerk bietet zum Beispiel Snacks aus „gerettetem Obst und Gemüse“ an. Das sind Lebensmittel, die aufgrund ästhetischer Mängel nichtmehr in den Handel gelangen. Doerwerk kauft diese nach eigenen Angaben zu fairen Preisen auf und verarbeitet sie zu Snacks. So wurden, so Doerwerk, bislang über 61 Tonnen Obst und Gemüse vor dem Kompost „gerettet“. Diese Initiative ist eine von mehreren in diesem Bereich. Es wird sich zeigen, ob sich die Produkte mit einem doch recht hohen Preis am Markt etablieren können. Zumindest werden politische Konsumenten damit angesprochen.

Als neues Produkt unter den Fruchtmusen tritt Bio Pfelino von Spreewaldhof auf, die man eher von Gurken kennt. Den Zutatenlisten zufolge enthalten die Produkte, die sich sicher an Kinder wenden, keinen zugesetzten Zucker, aber vor allem Fruchtpüree und extra Vitamin C.

Überzeugt hat mich der litauische Baumkuchen (Šakotis), den ich zwar süß aber nicht zu süß fand bzw. es ist eine Frage der Menge. Er hat wohl einen Status als Nationalgebäck und wird unter anderem hier oder bei anderen Vertriebsfirmen angepriesen. Die herstellung ist hier als Video zu bewundern.

Eine Mandel und Nussmühle für den Hausgebrauch könnte für den anspruchsvollen Hotelier oder Gastronomen interessant sein. Mich hat die Mahlleistung überzeugt. Aus einer Portion Mandeln erhält man ohne laute Geräusche ein feines und lecker-öliges Mandelmus. Für den Privatverbraucher dürfte der Preis nicht interessant sein, jedoch bietet das Gerät einen tollen Service und könnte daher interessant für professionelle Anbieter sein.

Erstaunt hat mich der Auftritt von Frankreich, der Nation mit großer kulinarischer Tradition. Gesehen habe ich überwiegend Stände mit Wurst und zwar meterweise. Daneben gab es einige Austernstände, natürlich Wein und Crepes und etwas Käse. C’est tous? Die Vielfalt der französischen Landwirtschaft und Küche hätte doch noch einiges mehr zu bieten und zudem konnte ich kein wirkliches Konzept, keine Botschaft dahinter erkennen. Der Auftritt der Schweiz war ebenfalls beschränkt auf Käse und Schokolade. Aber das Hallenkonzept war stimmiger, weil es nach einer gezielten Reduktion aussah. Dazu gab es eine kleine Spielecke wo ein typischer Schweizer Sport, das Hornussen ausprobiert werden konnte – eine Art umgedrehtes Baseball, indem die Leute im Feld einen Wurf abwehren müssen.

Die Hallen mit deutschen Anbietern überwiegen auf der Grünen Woche bei weitem.

Dieser Beitrag wurde gepostet von Stefan.

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